Vor ziemlich genau zwei Jahren erhielt ich eine Nachricht von meinem Freund Andre aus Weimar. Sein Freund Marco arbeitet dort in einem Pflegeheim für Bühnenkünstler. Einzigartig in Deutschland und gegründet von einer damals sehr berühmten Schauspielerin.
Ihr Name war Marie Seebach
Eine letzte Residenz für Bühnenkünstler. Ich war sofort Feuer und Flamme. Aber warum eigentlich?
Ich hatte schon lange mal den Wunsch mit meiner Ausstellung hier aus dem Ruhrgebiet heraus zu kommen. Hamburg, Berlin, München davon träumte ich. Hamburg war eine Enttäuschung. Daran war aber allein Corona schuld. Denn das Hotel in dem ich meine Fotos Ende Oktober 2020 aufgehängt hatte musste nach zwei Wochen schließen wegen des Lockdown. Kaum jemand in Hamburg bekam die Ausstellung zu sehen.
Meine Bilder sind nicht für die breite Masse. Sie sprechen eine sehr sensible Sprache. Im raschen verpasst man meine Intention.
Es ist alles andere als plakativ oder fast food. Weimar ist eine Kulturhochburg. Und ich stellte mir vor wie die alten Menschen die in diesem Haus besucht werden von ihren Künstlerfreunden und Angehörigen. Menschen die vielleicht eine ganz andere Affinität zu dem haben was ich aussagen möchte. Außerdem ist es immer ein Abenteuer in einer entfernten Region neue Menschen anzustecken.
Wie dem auch sei seit einer Woche hängen 27 großformatige Bilder dort in diesem geschichtsträchtigen alten Haus.
Die Ausstellung beinhaltet einen kompletten Audio Guide. Über QR-Code kann der Besucher dem Künstler persönlich zu hören.
Ich erzähle die Hintergrundgeschichte des Fotos und meine Intention. Man erfährt auch sehr viel über mich selbst.
Bei der Eröffnung habe ich einen Vortrag für die alten Menschen gehalten. Anschließend wurde ich mit Herzlichkeit überschüttet. Eine wunderbare Erfahrung. Die Ausstellung ist momentan noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Ich hoffe dass sich das in Kürze ändert.
In diesem Post möchte ich ein paar Impressionen von der Eröffnung zeigen.
Marie Seebach Stiftung Weimar
Street Fotografie Ausstellung von Ralf Scherer
Juni bis September 2021