Ich sehe durch das Objektiv, und die Welt scheint für einen Moment stillzustehen. Vor mir steht sie, getrennt durch eine Scheibe, und dennoch ist der Raum zwischen uns von einer unsichtbaren Spannung erfüllt. Das Licht fällt sanft auf ihr Gesicht, hebt ihre Züge hervor, während der Hintergrund in weichen, verschwommenen Formen verblasst. Es ist, als ob nur sie in diesem Moment existiert, als ob alles andere um sie herum irrelevant wäre.
Ich habe den Moment eingefangen, in dem ihre Augen eine Geschichte erzählen, die nur sie kennt. Vielleicht sind es Gedanken, die sie nach außen drängen wollen, vielleicht eine stille Sehnsucht, die sich in ihrem Blick spiegelt. Der dünne, fast unsichtbare Schleier des Glases trennt uns, doch gleichzeitig verstärkt er die Intimität. Es ist, als ob ich einen kurzen Blick in ihre Welt werfen darf, ohne sie wirklich berühren zu können.
Ich wähle bewusst den monochromen Stil – die Farben würden nur ablenken. So bleibt der Fokus auf ihrer Präsenz, auf dem Lichtspiel, auf den Emotionen, die ich durch das Glas hindurchzuspüren glaube. Dieser Moment ist flüchtig, doch in meinem Bild wird er für immer bestehen. Es ist mehr als nur eine Aufnahme; es ist ein stiller Dialog zwischen mir und dem Subjekt, eine Begegnung, eingefangen in einem Wimpernschlag der Zeit.