Doubles exposures on film (Agfacolor XRG 200, expired 2006)
Category: Alternative Process
Wenn ich mal einen Tag „Blau“ mache in der Fotografie..
Die Überschrift zu diesem Artikel ist mein Lebensmotto. Den wenn ich einmal „blau“ mache und nicht fotografiere, erstelle ich analoge Edeldrucke im Cyanotypie Verfahren.
Diese verkaufe ich in nicht nur in meinem eigenen Onlineshop, sondern fertige Cyanotypie Drucke auch auf Kundenwunsch mit eigenem Bild.
Aber bevor ich weiter erzähle, was ist eigentlich Cyanotypie?
Nun, manche kennen es unter dem Namen „Preussisches Blau“ oder „Blaudruck“. Es gilt als Schwarzweiß-Verfahren, obwohl es „nur“ verschiedene Nuancen von Blau bietet. Das ist aber auch etwas dem Alter geschuldet, denn fast 200 Jahre ist dieses Edeldruckverfahren schon alt. Es wurde nach der Daguerreotypie und Kalotypie erfunden und beruht im Gegensatz zu diesen beiden auf Eisen, nicht auf Silber.
Bei der Cyanotypie wird Papier fotosensibilisiert und getrocknet. Anschließend erfolgt die Belichtung als Fotogramm durch UV-Licht. Die unbelichteten Teile werden ausgewaschen, es findet also keine Entwicklung wie bei fotografischem Film statt.
Wahrscheinlich denken jetzt viele, das hört sich ziemlich kompliziert an. Aber da kann ich jeden beruhigen. Cyanotypie ist ein sehr einfach zu erlernendes Verfahren und ist in seiner Anwendung ziemlich ungefährlich.
Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es sich dabei um Chemikalien handelt und man ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen sollte. Da dies nun aber das Thema des Artikels etwas sprengen würde, verlinke ich am Ende ein Tutorial von mir, wo ich auf alle Punkte nochmal genauer eingehe.
Nun zu dem Thema, wie ich zu diesem Verfahren gekommen bin. Am Anfang meiner Selbststudien in der analogen Fotografie war es das günstigste Verfahren, womit man anfangen konnte, eigene Bilder in Edeldrucke zu verwandeln.
Wenn man einmal damit begonnen hat und sieht wie sich das Blau in all seinen Nuancen im Wasserbad entwickelt, ist man sehr schnell in den Bann dieses Verfahrens gezogen. Und bis heute hat es mich nicht mehr losgelassen.
Dabei wähle ich Motive aus, die mich selbst berühren. Bilder und Fotografien, die ich meist mit einem gewissen Gedanken dazu aufgenommen habe. Dazu gehören einerseits meine „Street Photopraphy“ Bilder, ebenso wie meine Ballettaufnahmen auf Schwarz-Weiß Film. Dazu finden auch viele meiner Porträtaufnahmen den Weg in die Veredelung als Druck.
Aber warum mache ich mir eigentlich die Arbeit, Bilder in einem alten Format als Drucke zu belichten, wenn ich sie doch genau so gut einfach über eine Druckerei auf edlem Papier fertigen lassen könnte?
Persönlich finde ich, dass zu viele Bilder heute im digitalen Zeitalter irgendwo auf der Festplatte oder im Internet in sozialen Medien „lagern“, ohne das sie wirklich jemand zu Gesicht bekommt. In der heutigen Zeit, wo jedes Smartphone schon tausende Fotos speichern kann, ist es Alltag geworden, dass digitale Fotoalbum immer zur Hand zu haben. Aber zu oft schaut man sich die alten Bilder nicht mehr an, geschweige den wird an ein Backup gedacht. Ein kleines Missgeschick und schon sind all unsere wertvollen Fotos verloren. Sogar die Bilder, die uns wirklich sehr am Herzen liegen.
Dabei finde ich es persönlich tröstlich, zu wissen, auch wenn mein Handy mal sein Leben ausgehaucht hat und mein Backup gerade nicht auffindbar ist, dass meine wertvollsten Momente in meinem Leben, zu Hause als Edeldruck an der Wand auf mich warten, um jederzeit bewundert zu werden.
Hierbei kann man schon erkennen, dass meine Haltung zur Fotografie nicht so sehr in der digitalen Welt verankert ist. Dabei muss ich Folgendes gestehen. Natürlich nutze auch ich die digitale Fotografie. Oft schon aus dem Aspekt heraus, dass mein Smartphone die „immer dabei Kamera“ darstellt.
Wie schlussendlich das Bild entstand, ob digital oder analog, spielt eine untergeordnete Rolle für mich. Wenn ich mir bewusst die Zeit nehme, bevorzuge ich allerdings die Fotografie auf Schwarz-Weiß Film.
Kurz vor dem Ende dieses Artikels möchte ich noch etwas darüber erzählen, was mich bei meiner Arbeit inspiriert. In erster Linie geht es für mich darum, wie ich die Welt sehe. Ich leide seit Jahren an einer chronischen psychischen Erkrankung und gebe so der Welt, wie ich sie erlebe, einen neuen Ausdruck. Ich suche oft Momente, die voller Ruhe und Schönheit sind, die wir aber im Stress des Alltages nur zugern übersehen.
Auch ist es für mich eine Zeit des Abschaltens. Ich konzentriere mich bei meinen Arbeiten nur auf das Bild. Eine bewusste Entschleunigung im Alltag. Denn vieles an einem Bild erkennt man erst, wenn man sich bewusst die Zeit für die Betrachtung nimmt. Das gilt auch bei der Weiterverarbeitung von Bildern.
Aber was passiert nun eigentlich mit meinen Werken? Das ist in der Tat sehr unterschiedlich. Manche Bilder liegen oft Jahre herum, wie ein guter Wein reifen sie vor sich hin, bildlich gesprochen. Bis ich sie manchmal erst wiederentdeckte.
Ausgewählte Bilder landen als Drucke auf meinem Online-Shop und wieder andere landen als Bilder in sozialen Medien wie Instagram.
Einige davon landen dann auch bei Zeitschriften zur Einreichung, wobei neben meinen Fotoarbeiten auch schon Cyanotypie Drucke von mir veröffentlicht wurden.
Aber das große Ziel ist noch in Arbeit. Irgendwann möchte ich eine Ausstellung zu meinen Bildern abhalten. Details dazu und Themen sind in Arbeit, aber mehr wird noch nicht verraten. Ebenso wie weitere geplante Veröffentlichungen wie zum Beispiel in einem Buch werden von mir erst endgültig bekannt gegeben, wenn es „Spruchreif“ ist, wie man so schön sagt.
Vielleicht haben Sie jetzt auch mal Lust einen Tag „blau“ zu machen und in die Welt der Fotografie einzutauchen.
highlights
DIY Film Photography // Colour Film Developed in Coffee
After spending years of taking photos, looking at photos and thinking about photography, I wasn't getting the excitement, nor the fulfilment from shooting digital photos. Meanwhile, I always felt the soft whisper of film photography, calling me to rediscover it's delights.
Finally, about a year ago, I've traded my digital kit with a TLR film camera and a dozen of rolls.
Going back to film photography 15 odd years later, I've realized that shooting film stirred a creative joy in me. I've managed to create a simple yet effective scanning contraption that I've named "Shoebox Scanner Mark IV" and I've shot about dozen rolls, happy and carefree.
I've been shooting B&W and at one point I realized that the film stocks are limited and the films that I've managed to find can be exceedingly (sometimes ridiculously) expensive. Was there room for experimentation there?
I've been solely using Caffenol (cheap instant coffee, washing soda, vitamin c and sometimes salt for fast films) for B&W films as this developer is much less harmful than ready made developers and I'm fairly experienced with it. I also like to make my own, things whenever I can.
As an alternative to B&W film, I've thought about using Caffenol with colour film, developing only the B&W layer of the emulsion. I've read about this process but the results I've found were less than desirable. I was still eager though.
Risking a single roll of Fujifilm NPS 160, a film lauded for it's natural tones in it's heyday,
I've shot 12 photos with my trusty Yashica MAT 124G . The roll I exposed was sadly expired in 2005 and I knew that the colours of my rolls were far from perfect with regular C-41 process.
After developing the film and scanning the negatives with my home made scanner, I was pleasantly surprised.
From now on, when I can't find proper B&W film, I'll make sure to use Caffenol with the roll that I can put my hands on, and I'll remember to enjoy the process of experimentation!
Geisterbahnhof Olympiapark
Introducing (R) – My first installation
Lithprinting
As mentioned in my previous blog entry I am returning more and more to the analog photography. So at the end of last year I reactivated my darkroom because I wanted to extend my photographic process from taking the picture to creating the print again.
With a lot of support from Axel I began my way into lithprinting, which is a special version of analog printing. In addition to a special developer you need a photographic paper which fits to the process. One of the papers popular in this process is the ORWO paper which was produced in the former GDR (German Democratic Republic) and is no longer produced for nearly three decades.
The print shown here is my first successful print on ORWO paper..
Regards and „good light and good luck“,
Carsten
Teilnehmer: Fotograf Axel Schneegass
Handmade Toyobo-print chine-collé
I am grateful to have been part of a wonderful exhibition at the end of last year, which was so confusing. Because of the constant new editions, it was not easy for the gallery owners of the ARTESPACE GALLERY MUNICH to realize the plan of an exhibition during the Christmas season 2020. In the end, however, the great efforts were more than worth it.
A big thank you also goes to Eric Levert from the Netherlands. Despite the time constraints, this master of printing managed to refine my works for the exhibition into breathtaking Toyobo-prints Chine-Collé within a few days, thus creating two exclusive editions.
But, what is a Toyobo Print? It is a special printmaking technique where a digital file is exposed on a light-sensitive layer. The image is then washed out in water. The plate is a negative and can then be printed as a (positive) etching in circulation. It gives deep dark prints with a beautiful texture. With the ancient Chine-collé technique the image is transferred onto a surface that is bonded onto a heavier support in the printing process. Ultra thin Japanese paper pasted on the heavy cotton etching paper gives the artwork its beautiful color. I love this kind of printing technique. It gives a beautiful uniqueness to each image of an edition.
2021 – Wie wird es weitergehen?
Der Jahreswechsel ist vorbei und leider fühlt sich 2021 noch nicht viel anders an als 2020.
Die Corona-Impfungen lassen zwar Hoffnung aufkeimen, der Pandemie etwas entgegensetzen zu können, aber das wird alles Zeit brauchen.
Als Mediziner und Freizeitkünstler sitze ich da auch noch zwischen zwei Stühlen. Ich kann nur allen Kunstschaffenden wünschen, die mit Fotografie und Kunst ihr Brot verdienen, nicht durch allgemeine Frustration die Kreativität zu verlieren.
Oft haben schwierige Zeiten und die Auseinandersetzung mit der Realität das beste in der Kunst hervorgebracht!
Ich wünsche allen, die das hier lesen, noch ein gutes neues Jahr und viel Kraft.
Jens
Vote for the Cover of STRKNG Editors’ Selection – #46
Please help us to find the next cover image for our issue "STRKNG Editors’ Selection – #46" and comment with your favorite image number.
1) © Model Lidiaik / Tim Cavadini
2) »Nude XX« © Photographer GM Sacco
3) »Maren« © Photographer Erik Gross
4) »Inside the camera« © Photographer Kollektivmaschine Participants: Renée Nesca
5) »The Infinity Of Dead Trees« © Photographer Woman of Dark Desires
6) »Siesta« © Photographer Hud1ai2
7) »Der Blick« © Model Anna Abstraction
8) »Je t’aime bien« © Photographer Erika Pellicci
9) »Noir night – ‘Urban pulse / Rome’« © Photographer Lara Kantardjian
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Voting ends Thursday 8th October 23:55h MET
Publication covers so far….
https://strkng.com/en/publications/
Teilnehmer: Model Anna Abstraction / Fotograf Erik Gross / Fotografin Erika Pellicci / Fotograf GM Sacco / Fotograf Kollektivmaschine / Fotografin Lara Kantardjian / Model Lidiaik / Fotograf Tim Cavadini / Fotograf Tomáš Hudolin