Porträts von Neele, aufgenommen mit der Minolta SRT303b auf Kentmere 100.
Category: Black and White
Schatten des Lebens
Die Wand aus Holz fängt meine Schatten auf. Schaue ich, wer da kommt, blicke ich zum Boden oder schließe gar die Augen: Die Schatten sind immer da.
Sie parodieren mich, sie verzerren mich, die Schatten. Zuweilen auch geben sie mich wider, wie ich bin, doch ohne Zeichnung, ohne Details, nur Umrisse, ausgefüllt mit schwarzem Nichts.
Die Serie mit Calamity zeigt auf, dass wir oft Urheber der Bilder sind, die wir abliefern. Ob verstellt, ob echt, das hängt ganz davon ab, von wo wir das Licht an uns heranlassen.
Am Kamin
Hommage an Banksy
Arte Flamenco Festival 2023
Randgruppen
Keine Ahnung, warum ich zu dieser Assoziation komme. Es ist der Lichtsaum, der helle Rand, der bei der Silhouette ins Auge fällt. Aber gerade der gibt mir zu denken.
Was ich sehe, ist der Rand. Er gibt dem Bild Kontur. Er umreißt das Wesentliche. Lässt sich der Gedanke in unsere Gesellschaft, in unsere, in meine persönliche Welt übertragen? Sind es nicht manchmal an den Rand Gestellte, die Randgruppen, die dem Leben Würze geben?
Sicher nicht alle. Manche verwässern, anstatt zu schärfen, verwischen, anstatt sich anzuschmiegen. Aber vielfach ist es eine Bereicherung, ein Gegenüber anzunehmen, auch wenn er "anders" ist.
Mein Dank geht an Lena für das tolle Porträtshooting.
Monochrome Stimmungen
Das Quadrat
Die Bilder von Calamity sind quadratisch gehalten. Alle Seiten sind gleichberechtigt. Aber dem fallen Teile des ursprünglichen Bildes zum Opfer. Schadet das? Oder fokussiert es? Der Anblick jedenfalls wird begrenzt.
So ist unser Blick oftmals eingeschränkt, begrenzt, unvollständig. Die Welt ist größer als das, was wir sehen, mehr, als das, was wir verstehen.
Doch in unserem Rahmen ist sie vollständig. Sie darf genügen. Uns genügen.
Im Shooting mit Calamity versuchen wir, Segmente der Stimmungen des Lebens einzufangen. Von ihr werden weitere Beiträge folgen.
In Gedanken
Alleine. Dunkel. Gedanken.
Da stehst du vor dem Fenster. Du blickst ins Nichts. Bist alleine, kalt ist es, still, viel zu still. Dabei lärmt die Seele. Niemand sieht es. Du wirkst so ruhig, so besonnen, so gefasst. Viel zuwenig Licht dringt hinein. Du hungerst nach Licht, dein Inneres dürstet und schreit. Ein leiser Schrei, den niemand hört, so wie niemand deine blanke Seele sieht.
Ist es Schutz oder ist es Strafe, so einsam, so alleingelassen mit den wirbelnden Gedanken zu sein? Gibt es da mehr Licht, gibt es Wärme, gibt es Ruhe?
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Manchmal zeigt ein Bild nur das Äußere. Mir ist es wichtig, auch Gedanken an den Menschen zuzulassen und mehr, als nur ein Bildergebnis zu sehen.
Mit Marre und meiner Mittelformatkamera entstehen diese Bilder. Ich wähle nur drei davon aus, das macht die Betrachtung intensiver.