Im Frühjahr 2023 habe ich angefangen selbst zu fotografieren. "Übe zuerst mit Landschaft", sagte man mir. Einer meiner Lieblingsfotografen nahm mich mit auf einen Ausflug in die Schweizer Alpen und gab mir einen Crashkurs in Sachen Landschaftsfotografie. Bei Sonnenuntergang war die Stimmung so episch, dass ich es dann doch nicht lassen konnte, nur hinter der Kamera zu bleiben. Manchmal entstehen ungeplant die besten Dinge.
Category: Mood
Die Palette
Bretter. Dazwischen Lücken. Ich verstecke mich. Doch ich bin kaum versteckt. Ich beobachte. Doch mein Blick ist eingeschränkt. Aufgestellt, aber instabil.
Wie an dieser Palette suche ich oft Halt an Dingen, die nicht halten, was ich von ihnen erwarte. Ich versuche mich zu verstecken, obgleich kein Schutz vorhanden ist. Ich will alles sehen, habe aber das berüchtigte "Brett vor dem Kopf".
Bei dieser zweiten Serie mit Calamity versuche ich, diese Stimmung einzufangen.
Monochrome Stimmungen
Das Quadrat
Die Bilder von Calamity sind quadratisch gehalten. Alle Seiten sind gleichberechtigt. Aber dem fallen Teile des ursprünglichen Bildes zum Opfer. Schadet das? Oder fokussiert es? Der Anblick jedenfalls wird begrenzt.
So ist unser Blick oftmals eingeschränkt, begrenzt, unvollständig. Die Welt ist größer als das, was wir sehen, mehr, als das, was wir verstehen.
Doch in unserem Rahmen ist sie vollständig. Sie darf genügen. Uns genügen.
Im Shooting mit Calamity versuchen wir, Segmente der Stimmungen des Lebens einzufangen. Von ihr werden weitere Beiträge folgen.
Anna (Part II)
In Gedanken
Alleine. Dunkel. Gedanken.
Da stehst du vor dem Fenster. Du blickst ins Nichts. Bist alleine, kalt ist es, still, viel zu still. Dabei lärmt die Seele. Niemand sieht es. Du wirkst so ruhig, so besonnen, so gefasst. Viel zuwenig Licht dringt hinein. Du hungerst nach Licht, dein Inneres dürstet und schreit. Ein leiser Schrei, den niemand hört, so wie niemand deine blanke Seele sieht.
Ist es Schutz oder ist es Strafe, so einsam, so alleingelassen mit den wirbelnden Gedanken zu sein? Gibt es da mehr Licht, gibt es Wärme, gibt es Ruhe?
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Manchmal zeigt ein Bild nur das Äußere. Mir ist es wichtig, auch Gedanken an den Menschen zuzulassen und mehr, als nur ein Bildergebnis zu sehen.
Mit Marre und meiner Mittelformatkamera entstehen diese Bilder. Ich wähle nur drei davon aus, das macht die Betrachtung intensiver.
In my room.
Anna
hank -open/close-
Eingekerkert
Eingesperrt zwischen Metallwänden. Schmutz. Farblosigkeit. Dunkel. Die Seele ist eingesperrt, sucht einen Weg ans Licht.
Ich lege alles ab. Die Angst. Die Verzweiflung. Die Kleidung. Nun kannst du mir nichts mehr nehmen.
Nackt kauere ich mich zusammen – nein, bäume mich auf! Ich bin nur noch ich. Nichts anderes als ich selbst; so erhebe ich mich, stehe stolz vor dir, meinem Peiniger. Du meinst, du hättest alles und ich nichts? Wie falsch du liegst. In meiner Nacktheit bin ich alles, in deinem Reichtum bist du nichts.
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So dankbar bin ich breathing.miracle für die ehrlichen Bilder, für die Emotionen, die Stimmungen, die du bei diesem Shooting ausgestrahlt und mein Herz damit berührt hast.