Monochrome Stimmungen

Monochrome Stimmungen - Blog-Beitrag von Fotograf Andreas Ebner / 05.08.2023 22:31

Das Quadrat

Die Bilder von Calamity sind quadratisch gehalten. Alle Seiten sind gleichberechtigt. Aber dem fallen Teile des ursprünglichen Bildes zum Opfer. Schadet das? Oder fokussiert es? Der Anblick jedenfalls wird begrenzt.

So ist unser Blick oftmals eingeschränkt, begrenzt, unvollständig. Die Welt ist größer als das, was wir sehen, mehr, als das, was wir verstehen.

Doch in unserem Rahmen ist sie vollständig. Sie darf genügen. Uns genügen.

Im Shooting mit Calamity versuchen wir, Segmente der Stimmungen des Lebens einzufangen. Von ihr werden weitere Beiträge folgen.

Hutwelten

Hutwelten - Blog-Beitrag von Fotograf Andreas Ebner / 14.07.2023 16:33

Bei einem zweiten Shooting "mit Hut" ist es wieder Lena, die ihren Kopf

"unter den Hut bringt". Die Serie entsteht aus unbearbeiteten Bildern zweier Mittelformatkameras.

Warum ein Hut?

Der Hut bietet Schutz vor allzu starker Sonneneinstrahlung. Er beschattet die Augen, wenn es arg hell ist. Je nach Art schützt er zusätzlich vor mechanischen Einwirkungen oder kann sogar fremde Blicke einschränken. — So ist es kein Wunder, dass der Volksmund den Begriff "behütet" entwickelt hat, oder wie ist es mit "auf der Hut sein"?

Der Hut kann dazu dienen, Wertschätzung zu zeigen. So ist es üblich, dass Männer die Kopfbedeckung zum Gebet abnehmen. Oder sie lupfen den Hut zur Begrüßung. In der lockeren Version des Grußes dient die Hutkrempe den Fingern als Gegenüber. — So ist es kein Wunder, dass der Volksmund den Ausdruck "Hut ab" hinzufügt.

Der Hut dient auch als Sammeltopf, als Kollektendose. Legt nicht mancher Künstler seinen Hut vor sich, um die Entlohnung seiner Künste darin in barer Münze wiederzufinden? Wer kennt nicht den Hut, der herumgereicht wird, um darin eine Spende zu sammeln. — Und ist da nicht auch der Volksmund parat? "Mit dem Hute in der Hand kommt man durch ganze Land".

Der Hut ist Zierde. Er ist Statussymbol. Wird dieses beschädigt, hat schon mancher "seinen Hut genommen". Kaum einem Menschen scheint der Hut so wichtig gewesen zu sein, wie er der Queen war. Ihr gegenüber kommt der Betrachter sich "klein mit Hut" vor. Mancher Wandervogel kann sich auch seine Erfolge in Gestalt von kleinen Symbolen "an den Hut stecken" – oder was noch ist damit gemeint?

Der Hut ist beileibe kein "alter Hut". Er ist aktuell wie eh und je. Das soll uns jetzt nicht "über die Hutschnur gehen". Da dieser Beitrag nicht "alles unter den Hut" bekommt, wird der geneigte Leser – und Betrachter – nun von Weiterem verschont.

Dies ist die Fortführung eines früheren Shootings "mit Hut", welches auch Eingang in verschiedene Printmedien gefunden hat. Dazu gibt es diesen Blogbeitrag:

https://strkng.com/de/fotograf/andreas+ebner/blog/2020-12-19/#b2020-12-19