Jenseits der Reflexion

Jenseits der Reflexion - Blog-Beitrag von Fotograf BeLaPho / 17.10.2024 19:58

Ich sehe durch das Objektiv, und die Welt scheint für einen Moment stillzustehen. Vor mir steht sie, getrennt durch eine Scheibe, und dennoch ist der Raum zwischen uns von einer unsichtbaren Spannung erfüllt. Das Licht fällt sanft auf ihr Gesicht, hebt ihre Züge hervor, während der Hintergrund in weichen, verschwommenen Formen verblasst. Es ist, als ob nur sie in diesem Moment existiert, als ob alles andere um sie herum irrelevant wäre.

Ich habe den Moment eingefangen, in dem ihre Augen eine Geschichte erzählen, die nur sie kennt. Vielleicht sind es Gedanken, die sie nach außen drängen wollen, vielleicht eine stille Sehnsucht, die sich in ihrem Blick spiegelt. Der dünne, fast unsichtbare Schleier des Glases trennt uns, doch gleichzeitig verstärkt er die Intimität. Es ist, als ob ich einen kurzen Blick in ihre Welt werfen darf, ohne sie wirklich berühren zu können.

Ich wähle bewusst den monochromen Stil – die Farben würden nur ablenken. So bleibt der Fokus auf ihrer Präsenz, auf dem Lichtspiel, auf den Emotionen, die ich durch das Glas hindurchzuspüren glaube. Dieser Moment ist flüchtig, doch in meinem Bild wird er für immer bestehen. Es ist mehr als nur eine Aufnahme; es ist ein stiller Dialog zwischen mir und dem Subjekt, eine Begegnung, eingefangen in einem Wimpernschlag der Zeit.

Im Augenblick der Stille

Im Augenblick der Stille - Blog-Beitrag von Fotograf BeLaPho / 11.10.2024 07:53

Das Bild fängt einen stillen Moment von mir ein, fast so, als wäre die Welt um mich herum in diesem Augenblick vollkommen zum Stillstand gekommen. Sanftes Licht fällt durch einen dünnen Vorhang, der sich wie ein Schleier zwischen mir und der Außenwelt legt. Es beleuchtet mein Gesicht auf eine Art und Weise, die jede Kontur meiner Haut, jedes kleine Detail meines Ausdrucks hervorhebt. Mein Blick ist direkt in die Kamera gerichtet, durchdringend und ernst, als würde ich einen Gedanken in mir tragen, den ich nicht aussprechen kann, der aber in meinem Gesicht geschrieben steht.

Meine Haare fallen mir leicht zerzaust über die Stirn, und obwohl ich nackt bin, fühlt es sich nicht an, als würde meine Nacktheit im Vordergrund stehen. Stattdessen ist es diese stille Präsenz, die den Raum erfüllt. Meine rechte Hand greift sanft nach dem Vorhang, als würde ich einen flüchtigen Kontakt zur Umgebung suchen, während mein Körper im weichen Schatten des Raumes verschwindet. Das Schwarz-Weiß der Fotografie verstärkt diese Zeitlosigkeit, lässt das Bild wie ein eingefrorener Gedanke wirken – intim, fast verletzlich, aber gleichzeitig stark und bestimmt.

Es ist, als würde dieses Bild eine Geschichte erzählen, ohne Worte zu brauchen. Eine Geschichte von Ruhe, von einem inneren Moment, der für einen kurzen Augenblick nach außen dringt, sichtbar für den, der hinsieht.