dunkelschön | rue | 2o17
Nah
frühe Portraits
Anfang dieses Jahrzehnts verwendete ich eine kleine digitale Kompaktkamera von Praktika, um Portaits der Modelle zu machen, mit denen ich für meine Serien "Snapshot Beauties", "Bloom of Youth" und "Bloom of Youth 2" zusammenarbeitete. Lediglich das letzte Foto dieser kleinen Reihe wurde mit einer Sony Alpha 200 aufgenommen.
Varinia I 2018
Varinia und ich trafen uns vor einem Jahr im Studio für gemeinsame Bilder. Es war mein letztes digitales Shooting dieser Art und ich bin nie mit den Bildern warm geworden und habe keines je veröffentlicht. Vor wenigen Wochen schrieben wir ausführlich darüber und haben uns erneut getroffen. Wir hatten einen so intensiven, beinahe intimen Tag im Studio und jedes Bild hat seine eigene Geschichte…
Hasselblad 500 c/m, Zeiss Planar
Ilford Delta 400 pro I 1600, Kodak TriX 400 I 1600
Botanical
“Unloved” – Series by Ruslan Hrushchak: Passion, 2018.
“Unloved” — Images of Women, Photographic Series by Ruslan Hrushchak, Leipzig 2018: Passion, 2018
Whole Series and description:
http://ruhru.de/portfolio/ungeliebte-frauenbilder/
Teilnehmer: Fotograf Ruslan Hrushchak
Instant Film
New topic on STRKNG:
https://strkng.com/en/instant-film/
We are curios to see your instant work!
Thanks to Axakadam for the suggestion.
Interviews
Interviews sind eine wunderbare Möglichkeit, um Menschen kennenzulernen, mit denen man unter normalen Umständen nicht in Kontakt treten würde, vielleicht nicht einmal in Kontakt treten könnte. Aus diesem Grund führe ich seit beinahe 30 Jahren Interviews. Ich will Menschen, deren Arbeiten mich interessieren, gerne persönlich treffen. Ich möchte mich mit ihnen unterhalten, von ihnen lernen, meine Neugierde befriedigen, eine Verbindung schaffen. Als ich beispielsweise zu Beginn der 1990er Jahre unbedingt Gilbert & George kennenlernen wollte, rief ich die beiden Fotokünstler vor einer Londonreise einfach in ihrem Haus in Spitalfields in Londons East End an – damals gab es noch Telefonbücher, in denen die meisten Telefonbesitzer gelistet waren – und erzählte ihnen, dass ich sie gerne treffen wolle. Ich hatte bereits 1987 eine Retrospektive der beiden in der Hayward Gallery gesehen und war ein Fan ihrer Arbeiten. Ein paar Tage später war ich bei dem stets Anzug tragenden Künstlerpaar zu Besuch. So bunt, zeitgenössisch und – ich benutze den Begriff, obwohl er ein wenig aus der Mode gekommen ist – avantgardistisch die von ihnen geschaffenen, oft großformatigen Fotocollagen auch sind – damals entstanden sie noch analog – so antik war ihr Haus aus dem 18. Jahrhundert eingerichtet: 19. Jahrhundert wohin man auch sah. Was für ein Kontrast, aber auch eine fantastische Kulisse, um über Leben und Werk von Gilbert Prousch und George Passmore zu sprechen, die seit den späten 1970er Jahren weltweite Aufmerksamkeit genießen und bis auf den heutigen Tag eine großartige Kunst schaffen, die nach wie vor frisch, jung, lebensbejahend und unverwechselbar ist. Es war ein wunderbares Erlebnis und mein auf Cassette aufgenommenes Interview diente mir – zurück in Berlin – als Grundlage für einen kurzen Textbeitrag, den ich für die Zeitschrift MAX schrieb.
Inzwischen führe ich Interviews fast nur noch via Email. Ich schicke eine Frage und reagiere mit einer neuen, sobald ich eine Antwort erhalten habe. Dieses Ping-Pong-System hat den Vorteil, dass ich nicht mehr stundenlang Gespräche transkribieren muss. Der Nachteil dieser leichteren Methode ist natürlich, dass ich meine Interviewpartner eigentlich gar nicht mehr treffen müsste. Ich tue das natürlich, denn nach wie vor möchte ich ja die Menschen persönlich kennen lernen und nach Möglichkeit eine längerfristige Verbindung aufbauen. Eine schöne Gelegenheit dies zu tun, sind die seit Beginn dieses Jahres von mir geführten Live-Gespräche vor Publikum im ‘Barbiche’, der Bar einer Freundin in Berlin. Unter dem Label ‘Pepper’s Photo Chat Live’ empfange ich jeweils am zweiten Mittwoch eines Monats einen Gast und spreche mit ihm oder ihr über Fotografie. Bisher hatte ich das Vergnügen in diesem Rahmen mit Winfried Bullinger, Miron Zownir, J. Jackie Baier, Katarzyna Mazur, Ralf Hanselle, Eylül Aslan, George Nebieridze, Michael Biedowicz, Robert Morat, Steven Kohlstock, Simon Lohmeyer und Annette Hauschild sprechen zu dürfen. Im Dezember wird mein Blog- und Fotografenkollege Christian Reister Rede und Antwort stehen und für 2019 hat bereits der Modefotograf Joachim Baldauf sein Kommen zugesagt. Beim Live-Chat kommt allerdings wieder ein Aufnahmegerät zur Anwendung, digital diesmal, jedoch höre ich die Gespräche nicht mehr ab. Irgendwann werde ich sie in einem Podcast veröffentlichen oder als CD einem Buch beilegen. Schauen wir mal.
Jens Pepper
Das Foto, das mich im Gespräch mit der Fotografin Annette Hauschild von der Berliner Fotoagentur Ostkreuz zeigt, wurde von Rainer Stosberg gemacht, der es mir großzügigerweise kostenfrei zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.
Autumn
aus der Serie "Gorzow Wielkopolski 2006-2010"
In den Jahren 2006-2010 besuchte ich mehrmals die westpolnische Stadt Gorzow Wielkopolski, die bis Kriegsende Landsberg an der Warthe hieß und am drittgrößten Fluss unseres Nachbarlandes gelegen ist. Selbst in Polen befindet sie außerhalb der breiten Wahrnehmung, in Deutschland kennt sie fast niemand. Für mich war Gorzow der Einstieg in eine fortdauernde Beschäftigung mit unserem östlichen Nachbarland, die mich zuletzt für knapp eineinhalb Jahre nach Warschau geführt hatte. In Gorzow immer mit dabei hatte ich eine kleine Kompaktkamera von Praktica, mit der ich vor allem tagebuchartige Schnappschüsse ohne künstlerischen Wert machte. Immer wieder gab es jedoch markante oder interessante Gebäude, Plätze und Situationen, die ich anspruchsvoller für eine Bildserie festhalten wollte, mit der Absicht, diese eines Tages auch zu veröffentlichen und auszustellen. Vielleicht geschieht das nun 2019.