Als kreativer Fotograf, der größtenteils in seinem vollausgestatteten Heimatelier Bilder entstehen lässt, bin ich vorallem durch fehlende Möglichkeit Modelle zu empfangen eingeschränkt. Gut, wenn man sein "Stammmodell" und Partnerin dann gleich mit in die Quarantäne genommen hat und es somit nicht vollständig verunmöglicht wird, Bilder zu erzeugen.
Allerdings wäre es wenig sinnvoll, wenn man dann einfach weiter Bilder im Studio in gewohnter Qualität macht. "Raus aus der Komfort-Zone" habe ich mir gedacht und mich selbst wiedermal künstlich limitiert. Mal gucken, was man so mit Tageslicht, Taschenlampen und Haushaltsgegenständen als Lichtformer an Bildern erstellen kann. Eine große Kirchenkerze und einen LED-Strahler habe ich später hinzugenommen, allerdings entsprechend runtergedimmt.
Als Lichtformer sind neben weißen Wänden, Decken und einem Faltreflektor auch noch das haushaltsübliche Nudelsieb zum Einsatz gekommen. Zum Soften oder Umleiten der sehr kleinen Lichtquelle tut es dann auch mal ein Stück weißer Karton…
Ich stelle mir ja auch bei TfP-Shootings gern limitierende Kreativaufgaben und erfreue mich an den spannenden Resultaten die solche Aufgabenstellungen bereithalten. Interessant ist auch jedes Mal, wie die Stimmung des jeweiligen Experiments sich für das Modell anfühlt. Je nach Fummelei-Dauer kann das auch für das Modell strapaziös sein oder eben auch Bastelspaß abseits des Shootings bereithalten. Aber solche Stimmungen lassen sich prima in Bildern festhalten und nutzen. Man darf natürlich nicht zu dem Punkt kommen, an dem das Modell komplett die Lust verliert. Aber man sollte bei der Modellführung keine Angst davor haben, auch mal in die eher negativen Spektren zu kommen. Alles in seinem Rahmen.
Als Fazit denke ich halten die Bilder her und zeigen, was man derart limitiert dann doch an tollen Bildern vorzeigen kann, wenn man von Studioqualität ein paar Abstriche in Kauf zu nehmen bereit ist.
Teilnehmer: Model Muscarin