Kennt ihr das? Ihr erstellt ein Foto oder einen Druck und irgendwie will es euch nicht ganz gefallen? Das passierte mir bei diesem Bild. Ich glaube, dieses war der vierte oder fünfte Versuch, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Und das alles eigentlich nur wegen Kleinigkeiten.
Ich bin schon lange der Meinung, dass es keine perfekten Bilder gibt. Irgendwas ist immer daran, was man anders hätte machen können. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch verständlich, denn wir alle wollen uns verbessern und uns weiterentwickeln. Genau so in unseren Bildern.
Aber was ist, wenn das plötzlich kein Ende mehr nimmt? So geschah es mir diesmal, dass ich einfach nicht zur Ruhe kam. Stetig warf ich den fertigen Druck in den Müll und machte mich schon an den neuen. Langsam verzweifelte ich an meiner Druckmethode und probierte wieder neue Wege aus. Einerseits mache mir das Experimentieren sehr viel Spaß, aber andererseits wurde es langsam lästig alles in den Müll zu werfen.
Erst nach diesen ganzen Bildern kam mir eins in den Sinn. Ich war in meinem Perfektionismus so sehr gefangen, dass nichts gut genug für mich ist. Dabei leben meine Werke oft erst davon, dass sie eben nicht „perfekt“ sind, sondern auch kleine Makel haben. Das war wohl die wichtigste Erkenntnis aus diesem ganzen Prozess, dass ich etwas den Fokus verloren hatte, worum es mir geht. Vielleicht war es am Ende ganz gut, da ich dadurch wieder mehr Ruhe fand.
Am Ende bleibt vielleicht nur zu sagen, dass man manchmal die eigenen Werke etwas liegen lassen sollte wie einen guten alten Wein. Mit der Zeit sieht man das Bild vielleicht ganz anders. Denn reiner Perfektionismus hat am Ende keinen Sinn in unseren Arbeiten.