So oft schon in den USA, aber noch nie in New York. Das galt zumindest für mich (Ellen war schon mal da) bis April 2018. Es wurde also Zeit. Eine Woche „Big Apple“ also sollte es sein. Und die wurde es auch.
Und diese sieben Tage in Kurzform zu bringen, ist nicht ganz leicht. Eigentlich geht das gar nicht. Aber es existiert eine ausführliche Form und deshalb zitiere ich einfach einige Sätze daraus:
„Wir haben ein Zimmer im obersten Stockwerk mit Aussicht auf die Queensborough Bridge und Baustelle samt Taxiabstellplatz direkt vor der Tür. Wenn man einen Schritt zurück tritt, sieht man nur die Brücke. Hat was mit all den Lichtern.“
„Also raus auf die Straßen mit zwei Knipsen. Meine neue Fuji X-T2 harrt der Bewährung.“
„Wir fangen schon mit der Straßenknipserei an – das wird die ganzen nächsten Tage so gehen, was auch beabsichtigt war. Wolkenkratzer kann jeder.“
„Geplant ist die Metro Linie 7 „abzufahren“, also von Hudson Yards, Manhattan bis nach Flushing. Und möglichst oft auszusteigen. Die Linie verläuft sozusagen durch die halbe Welt. Italien, Karibik, Südamerika, Indien, Irland, China – alles vertreten, je nachdem, wo man aussteigt.“
„Erstes Ziel ihm nächsten Tag ist der Brooklyn Bridge Park, wo wir einen tollen Blick mit Gegenlicht auf die Manhattan Bridge haben. Jane’s Carousel ist noch geschlossen, um diese Zeit ist eh kaum jemand unterwegs hier. Die Brooklyn Bridge selbst liegt im Schein der frühen Morgensonne – was will man mehr.“
„Natürlich wird auch der Klassiker mit der Brücke im Hintergrund eingefangen. Irgendwie dachte ich immer, da hinten das wäre die Brooklyn Bridge – weit gefehlt, es ist die Manhattan.“
Leider hier kein Bild, weil nur neun erlaubt.
„Unser Plan für heute: Coney Island und Top of the Rocks. Es ist Samstag, wir wollen sehr früh los, wer weiß, wie voll es da wird. Außerdem wollen wir natürlich das Morgenlicht mitnehmen. 6.30 ist Abfahrt. Die Metro bringt uns hin. Eine gute Stunde ist man unterwegs. Es gibt allerlei zu knipsen. In der Metro, meine ich. Oder im Coney Island Bahnhof. Als wir den verlassen, stehen wir erst mal im Nebel. Küstennebel und der hält sich. Also nix mit Morgenlicht. Wir marschieren zuerst einmal die Straße entlang. Ich habe schon erwähnt, dass es überall Baustellen gibt. Surf Avenue heißt die Straße. Es gibt auch Mermaid Avenue und Neptune Avenue. Zurück geht’s über den noch fast menschenleeren Coney Island Beach and Boardwalk. Es ist ziemlich kalt und windig. Und eben neblig. Die Hartgesottenen sind natürlich schon auf Joggersfüßen unterwegs. Ein paar Turner am Reck am Strand.“
„Ziemlich klein sind die Aufzüge, die uns hoch auf das Dach des Rockefeller Centers transportieren. Dafür sind sie schnell. Man ist in Nullkommanix oben. Es ist erwartungsgemäß recht voll, aber überschaubar. Man kann gut fotografieren. Den Blick auf’s Empire State Building natürlich. Und alles andere drumrum. Blauer Himmel momentan. Immer, wenn man den gar nicht brauchen kann. Aber immer noch besser, als Regen. Jetzt kommt das Warten auf den Sunset. Wir ergattern zwei Plätze auf den spärlichen Sitzgelegenheiten. Andere sitzen auf dem blanken Boden, von wo sie in regelmäßigen Abständen von einem eifrigen Mitarbeiter hochgescheucht werden. Aus Sicherheitsgründen darf man das nicht. Wenn sie meinen. Nach einer ziemlich langen Weile schauen wir mal raus, nach hinten. Was kommt denn da? Das nächste Unwetter? So ähnlich, aber diesmal ist es willkommen. Die Wolkenfront sieht sensationell aus. Und schiebt sich mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die City zu. Schnell raus und einen Platz am Mäuerchen ergattern. Das gelingt mit Hilfe eines Landsmannes, der seine Kamera-Ablegefläche mit Ellen teilt. Ist so gut, wie ein Stativ. Und man braucht das auch. Und dann gibt’s starke Bilder von der Wetterfront da über dem Empire State Building. Das hat sich doch mal gelohnt.“
So, das muss reichen. Eigentlich könnte ich noch seitenweise…
Nur noch dies:
„Das war also New York. Mhmmm… Hat es mich zum Fan dieser Stadt gemacht? Eher nicht, wenn ich ehrlich bin. Ein paar Tage halte ich das ja aus, aber irgendwann geht mir so ein Moloch von Stadt auf die Nerven. So jedenfalls fühlt man sich nach acht Tagen. Das Wetter tat ein Übriges. Aber dafür kann die Stadt ja nix. Es hat mir durchaus gefallen, stellenweise. Die ganze Atmosphäre, der ganze Rummel, die vielen Menschen aus aller Herren Länder. Ich habe fast ausschließlich Streetfotografie gemacht – und DAS kann man in New York, wie kaum anderswo.“