Kaum einer, der "Hair"* liest, denkt an das Kultmusical, welches den Zeitgeist der späten 1960er Jahre versprüht. Protest, Schrei nach Liebe und Freiheit. Die Kunst, die Fotografie bietet Mittel, eben diesen Schrei zu verbildlichen.
Wildheit, Schrei, Hair — das ist es, was Becky** bei diesem Shooting verkörpert. Nicht einfach Model, nein, die Bilder arbeiten Emotionen heraus, Gefühle, Gedanken, all das, was bewegt, was Menschen bewegt.
Sehe ich diese Bilder, so spüre ich den Wind der 1960er. Ich rieche den süßlichen Duft der Freiheit, den stolz, Althergebrachtes anzweifeln zu dürfen. Meine alten Knochen regen sich wieder, stolz schüttele ich es allen Normen und all den eingeschlafenen Füßen entgegen – HAIR !
* „Spitzenfinger, Sonnensoße, Silberpapier, ein Bettfedernsturm oder graublaue Uniformen. Zum Teufel, wir wollen nicht so weitermachen. Ich will mein Haar nicht vom Stahlhelm frisieren lassen.“ – Rado/Ragni: aus den deutschen Programmheften. Hair wurde in den USA von 1967 Off-Broadway und von 1968 bis 1972 am Broadway ohne Unterbrechung aufgeführt. (Textauszüge Wikipedia)