EMOP – Monat der Fotografie in Berlin. Erste Eindrücke.

EMOP - Monat der Fotografie in Berlin. Erste Eindrücke. - Blog-Beitrag von Fotograf Jens Pepper / 26.09.2018 17:25

Die ersten Ausstellungen im Rahmen des European Month of Photography 2018 in Berlin wurden bereits Mitte September eröffnet, wohl deshalb, weil die Anzahl der Vernissagen in der eigentlichen Eröffnungswoche vom 23. bis zum 29. September derart hoch ist, dass selbst der enthusiastischste Kunstfreund sie nicht alle würde bewältigen können. Es sind ja nicht nur die rund 110 Fotografieausstellungen, die es in dieser Woche in der Hauptstadt zu sehen gibt, auch die Berlin Art Week mit ihren zahlreichen Galerie- und institutionellen Ausstellungen sowie den beiden Messen ‘Art Berlin’ und ‘Positions’ findet zeitgleich statt. Mehr Kunst und Fotografie zur gleichen Zeit und am gleichen Ort geht wirklich nicht.

Während die offizielle Eröffnung des EMOP Berlin 2018 am kommenden Freitag im Rahmen der Eröffnungen bei C/O Berlin (‘Nicholas Nixon – Life Work’ und ‘Back to the Future – The 19th Century in the 21st Century’) begangen wird, gab es bereits gestern die Pressekonferenz im Museum für Fotografie / Helmut Newton Stiftung mit Moritz van Dülmen (CEO Kulturprojekte Berlin GmbH), Thomas Wöhlert (Staatssekretär für Kultur, Berlin), Matthias Harder (Direktor der Helmut Newton Foundation), Heide Springer (Galeristin, Galerie Springer) und Stephan Erfurt (Vorstandsvorsitzender C/O Berlin) auf der die Eckdaten des EMOPs erläutert wurden. Zeitgleich bot sich die Gelegenheit die bereits seit dem Sommer laufende Ausstellung mit Fotografien aus der Sammlung der italienischen Geschäftsfrau, Galeristin und ehemaligen Chefredakteurin der italienischen ELLE Carla Sozzani anzusehen, die Werke von Richard Avedon, Cecil Beaton, Erwin Blumenfeld, Larry Clark, Ralph Gibson, Peter Lindbergh, Sarah Moon, Helmut Newton, Irving Penn, Alice Springs und vielen mehr enthält.

Ebenfalls gestern fanden die Vernissagen der amerikanischen Fotografinnen Vivian Maier und Bernice Kolko statt – beide im Willy-Brandt-Haus in Kreuzberg. Beide Ausstellungen sind ganz wunderbar und insbesondere Maier dürfte nach dem Erfolg des Dokumentarfilms über ihr zufällig posthum entdecktes Lebenswerk (‘Finding Vivian Maier’), der erst kürzlich wieder auf Arte lief, ein besonderer Publikumsmagnet werden. Allerdings sind auch die Aufnahmen Kolkos sehr sehenswert, nicht zuletzt, weil sie Frida Kahlo in deren letzten Lebensjahren eine gute Freundin war und sie oftmals in sehr privaten Situationen fotografieren konnte.

Neben all den Galerien, Kunstvereinen und Museen, die sich am EMOP beteiligen, zeigen in diesem Jahr auch viele in Berlin ansässige Ländervertretungen Arbeiten von Fotografen. So eröffnen beispielsweise heute das Rumänische Kulturinstitut und das Österreichische Kulturforum Ausstellungen in ihren Räumen.

Wer also in Berlin ist und Lust auf Entdeckungen hat, der sollte sich heute und in den nächsten Tagen aufmachen und die hiesige Fotoszene erkunden. Informationen zum EMOP gibt es online (https://www.emop-berlin.eu/de/), im informativen rund 300 Seiten starken Katalog (Schutzgebühr 10 €) sowie in einer kostenlosen Broschüre, in der alle Ausstellungen und Vernissagentermine vermerkt sind.

Jens Pepper

https://www.emop-berlin.eu/de/